Bericht über das Linguistik Meetup

Neben der StuTS, die bald ansteht, haben wir das diesjährige Linguistik Meetup Berlin-Brandenburg als rein physische Begleitveranstaltung organisiert. Dieser Blogbeitrag blickt auf das Meetup zurück und stellt das Feedback der Teilnehmenden dar. Nehmt ihn als ein aperitif für die StuTS 68, wo wir euch als gute Gastgeber*innen dienen wollen.

Wie schon auf unserer Website verkündet, haben wir entschieden die 68. StuTS als komplett virtuelle Veranstaltung durchzuführen. Dadurch können wir einen sicheren Rahmen während der laufenden Pandemie schaffen und dafür sorgen, dass unsere Veranstaltung möglichst vielen Leuten von überall auf der Erde zugänglich wird. Das könnte eine rein physische Tagung natürlich nicht leisten.

Dennoch schätzen wir als eine der wichtigsten Eigenschaften der StuTS sehr, dass sie einen sozialen Raum bietet, wo junge Linguist*innen Peers aus aller Welt kennenlernen können. Daher haben wir die Notwendigkeit verspürt diesen Raum doch irgendwie zu schaffen. So kam es, dass wir neben der StuTS noch eine weitere Tagung organisiert haben. Es war einmal ein …

Linguistik Camp in Michendorf

Das Linguistik Meetup ist für gewöhnlich eine eintägige Veranstaltung für Linguistik-Studierende, die sich über die Inhalte ihres Studiums hinaus linguistisch engagieren möchten. Dieses Jahr fand das Meetup über drei Tage hinweg vom 17.-19. September auf dem Campingplatz am Haus St. Georg in Michendorf bei Berlin statt.

Teilnehmende konnten interaktive Vorträge und Workshops besuchen oder diese selbst entsprechend ihrer Interessen halten. Dabei wurde unser Code of Conduct mitsamt den aktuellen COVID-19 Bestimmungen streng befolgt. Alle Aktivitäten wurden im Freien durchgeführt und es wir haben dafür gesorgt, dass es ausreichend saubere Sanitäre anlagen und Desinfektionsmittel für alle gab. Zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz haben wir auch angeregt und alle Teilnehmenden haben versucht einen Abstand von 1,5 m einzuhalten, wo möglich.

Wir wollten sichergehen, dass die das Meetup eine entspanntere Atmosphäre bietet als andere eintägige studentische Veranstaltungen. Daher haben wir die Teilnehmenden mit vor Ort selbstgekochten Mahlzeiten versorgt und Freizeitaktivitäten wie ein Pubquiz so wie einen Energizer zum Start der Konferenz angeboten. Besonders erwähnenswert sind auch die beiden abendlichen und linguistisch angehauchten Lagerfeuer.

Inklusivität war uns besonders wichtig: Während die meisten Teilnehmen aus Berlin-Brandenburg kamen, haben wir uns auch sehr über Teilnehmende aus Kiel und Leipzig gefreut - kaum zu glauben, aber eine Person ist sogar aus den Niederlanden angereist! Wir sind stolz zu sehen, dass die Veranstaltungsreihe mit dem Namen Linguistik Meetup Berlin-Brandenburg es geschafft hat ihren regionalen Postfix zu überschatten.

Aber was schreiben wir denn hier so lange. Jede*r weiß, dass ein Bild mehr sagt als 1000 Worte. Deshalb hier ein paar tatsächliche fotografische Eindrücke vom Meetup:

Ein Überblick über den Veranstaltungsort
Megumi Terada stellt die japanische Onomatopoesie vor
Benjamin Manthei hält einen Vortrag über die Dialektologie der Französischen Antillen
Iana Palacheva and Polina Gusenkova beantworten Fragen aus der Zuhörer*innenschaft zu ihrem Vortrag über das Vermeiden von Fragen (Question avoidance)
Eine aufregende Diskussion während des morgendlichen Energizers
Die ersten Teilnehmenden genießen schon ihr Frühstück
Der Anfang des abendlichen Beisammenseins

Feedback der Teilnehmenden

So. Fotos sind natürlich schön, aber als Sprachwissenschaftler*innen bevorzugen wir natürlich grafische Darstellungen. Wir haben die Meetup-Teinehmden darum gebeten ein Feedbackformular auszufüllen und 18 von ihnen sind der Bitte gefolgt. Also schauen wir uns die Ergebnisse mal an und reflektieren dazu.

Es scheint so, dass die meisten Leute den Campingplatz als Tagungsort gut fanden, trotz der nächtlichen Kälte und dem Fehlen von konventioneller Infrastruktur. Wir haben versucht diese Hürden zu überwinden und auch allen das Draußensein zu ermöglichen, die sich eine professionelle Umgebung gewünscht haben. Soweit wir wissen hat bisher noch nie jemand versucht eine Linguistikkonferenz auf einem Campingplatz durchzuführen. Daher sind wir mit dem Ergebnis ziemlich zufrieden.

Hier ergibt sich eine Kontroverse. Einerseits wollten wir die Tagung mit Hinblick auf die Pandemiesituation so sicher wie möglich gestalten. Damit einher geht sicherzustellen, dass nicht zu viele Teilnehmende vor Ort sind und keine*n dazu anregen, eine risikoreiche Reise auf sich zu nehmen, indem sie von sehr weit her anreisen. Andererseits war uns die Inklusivität sehr wichtig, also wollten wir keine*n ausschließen. Schließlich waren 47 Teilnehmende da. Zum Vergleich ist der Campingplatz für 80 Personen zugelassen. Dadurch wollten wir genug Raum bieten, damit alle sich sicher fühlen und genug Platz haben. Den meisten Teilnehmenden scheint der Platz ausgereicht zu haben, wobei einige andere dennoch das Gefühl hatten, dass sie von zu vielen anderen Personen umgeben waren.

Diese Abbildung soll in erster Linie allen dienen, die vorhaben selbst bald eine Tagung zu organisieren. Falls ihr euch fragt, wie ihr eure Energie für die Werbung am besten verteilen sollt, können wir jetzt ganz klar sagen: schreibt EMAILS. Social media scheint weniger effektiv zu sein und die “andere” Option wurde gar nicht gewählt. Im Prinzip sind die grünen und gelben Teile des Kreisdiagrammes hier auch auf Emails zurückzuführen. Deshalb startet grade unsere dritte Welle an Emails (mittlerweile sicher an über 300 Adressen).

Diese Frage war wirklich nur dazu da, um ein Gespür dafür zu bekommen, wie es war. Es freut uns sehr, dass niemand das Meetup “Enttäuschend” fand! Tatsächlich sind wir sehr erleichtert darüber, dass die Mehrheit der Teilnehmenden so positiv abgestimmt hat. Klar war das nicht, weil wir den risikoreichen Versuch gemacht haben, das Meetup konzeptuell komplett umzuwerfen. Wir freuen uns auch über das Feedback, das nicht direkt “Super!” angibt, da es das Feedback in erster Linie realistisch und valide macht. Mit neuer Motivation werden wir unser Bestes dafür geben, dass auch die StuTS im November für alle “Super!” wird!

Es geht weiter. Bleibt dran.

Wir freuen uns über jegliche Fragen und/oder Kommentare zum 7. Linguistik Meetup Berlin-Brandenburg; ihr könnt sie uns via email schicken oder einen unserer Social Media Kanäle kontaktieren.